My black corner
filled with life
for some weeks
with talking and laughing
eating and drinking
holding up life
in a special art of
remembering highlights
thinking about the world
changing into a future
far away before us
in warm moments
coming up to a point
listening to Chopin
and Schumann on the piano
as the sun slipped away
Ein Wiedersehen
wie ein Fest
unter der Sommer-Sonne
im Anstieg der Zeit
eine Begegnung im Austausch
im Reisen im Reden
im Lesen und Nachdenken
in Atempausen mit Musik
am ausklingenden Tag
eine Begegnung auf Höhenwegen
zu überschauen die Zeit
die turbulente sie zu entziffern
mit dem Lächeln dem losgelösten
einer wachen Distanz
Diese Freundschaft
zwischen Bruder und Schwester
bei schicksalhaft
seltener Begegnung
quer durch die Zeit
diese Freundschaft
geschlossen in Gefilden
des Denkens
der Welterklärung
jenseits des Alltags
Unerfülltes zu füllen
mit Leben
Was zählt
sind die Lichtmomente
die den Tag überstrahlen
die dich befreien von Frust
die dir die Sicht weiten
für Dinge die dauern
Die Kunst
den Menschen wahrzunehmen
wie er ist wie er sein möchte
zu erkennen was sich verbirgt
hinter dem Gesicht des Tages
hinter dem Gesicht der Zeit
die Kunst im Rückspiegel
den Blick zu schärfen
zu erkennen was blockt
was weiter bringt
Immer wieder
über Schatten springen
die dich lähmen
die großen die kleinen
die den Tag verdunkeln
immer neu ankommen
auf der Seite des Lichts
im Sprung über dich selbst
Nah neben uns der Tod
(Ulli in Mainz)
Tür an Tür zum Leben
unser Anhalten heute am Tag
dem Tod ins Auge zu sehen
ihn zu streifen ihn zu fassen
mitten im Taggeschehen
Deine Tage
im Wachsein zwischen den Zeiten
auf der Wegsuche zwischen
Licht und Dunkel
deine Tage
im Kommen im Gehen
unter dem einen Himmel
unter Sonne und Mond
aufgehoben im bunten
Farbspiel des Lebens
Wie geht das
über den eigenen Schatten
zu springen
sich freizuschwimmen
im Pool des Lebens
abzuschütteln
was hindert und hemmt
im Luftsprung
neues Land zu gewinnen
Frage bei Nacht
Wohin ist dein Herzblut
geflossen quer durch die Jahre
wie es sich verteilte
wie es sich verströmte
über die Kinder
über das pralle leben
wie es weitertropft
peu à peu in die
pulsierenden Adern
junger Gedichte
Wo ist die Waage
die zwei Seiten
ins Gleichgewicht rückt
die schwebend
Gewichtiges klärt
die geduldig
den Gleichstand wägt
den stimmigen
Erlebniswellen
die dich weit tragen
im großen Weltgefüge
dich an neue Ufer werfen
dir Horizonte erschließen
im Lichtraum der Zeit
Denkwellen
die dich bannen
dich hochtreiben
dich in die Tiefe ziehen
Untergründiges zu entdecken
als Balance zum lauten Leben
So viele Rätsel
so viel Ungelöstes
im Los des Menschen
Aufbruch und Rückschlag
Verstehen und Nichtverstehen
die hellen die dunklen Töne
ein Echo piano aus früher Zeit
ein helles ein dumpfes
ein Lachen das blieb
ein Weinen versteckt
hinter den Wolken
ein Dabeisein ein Fortgehen
im ewig währenden Spiel
Wie geht es weiter
wenn nichts mehr kommt
wenn Stimmen verlöschen
wenn alles getan
wie geht es weiter
wenn vor dir nichts ist
als ein mühsames Bergauf
möcht sein
du gewinnst einen neuen Blick
du wirst hellhöriger
und statt der Füße
tragen dich Flügel
Schräge Wünsche
Ein Mönch zu sein eine Nonne
Im Rückzug hinter den Tag
anzukommen im Absoluten
hinter Chaos und Krieg
dem kleinen dem großen
hinter dem Alter dem hohen
in eine Befindlichkeit
die dich hebt in ein Lächel
Der Bruder
halb Loriot
halb Philosoph
mit Vaters Kopf
unter Weibes Hut
tut ihm das Leben gut
Warum schreiben?
In Nebelwelten anhalten
Lichtpunkte auszumachen
das Chaos zu bannen
im befreienden Wort